The Ballad of Caveman Bill

Mit Caveman Bill hat der Regisseur David Curtis ein echtes Original entdeckt. Doch Bill ist weniger exotisch, als der Titel vermuten lässt. Sein imposanter Bart und die heruntergekommene Brille entsprechen dem Klischee. Außerdem nimmt Bill regelmäßig Kontakt mit dem Dorf auf der anderen Seite des Flusses in Kanada auf. Auf dieses Blickt er, als wolle er jeden Tag daran erinnert werden, warum er in der Höhle haust.

Bewundernswert sind seine Ironie und Selbstironie, mit denen er seine Lage und die Gesellschaft treffend kommentiert. Wunderbar sind die Szenen, in denen er sein altes Klassenfoto durch die Hände gleiten lässt, die örtliche Müllhalde durchforstet oder seine Schränke und Kisten in sicherere Höhen schleppt. Letzteres ist nötig, als der Wasserstand des Flusses steigt und Bills Höhle überflutet wird. Denn auch Einsiedler bleiben vom Klimawandel nicht verschont. So wundert er sich nicht, als eines Tages ein Felsbrocken auf sein Dach fällt, bis er merkt, dass es kein Felsbrocken ist, sondern ein Tourist, der irgendwo oben hineingetreten ist.