Im Kampf mit dem Berge

Jahr: 1921

Direktor: Arnold Fanck

Spielzeit: 75 min

5 November 2024 - 19:00

Die diesjährige feierliche Eröffnung des 14. Niederländischen Dutch Mountain Film Festivals steht ganz im Zeichen eines der ersten Bergfilme überhaupt: Im Kampf mit dem Berge aus dem Jahr 1921. Dieser beeindruckende Stummfilm von Arnold Fanck wird von seinem Enkel Matthias Fanck vorgestellt und von dem Musiker Kevin Toma musikalisch begleitet. Was für ein faszinierender Start in unser Festival!

Der Bergfilmpionier Arnold Fanck filmte vor mehr als hundert Jahren auf über 4.000 Metern Höhe im Gebiet Matterhorn-Monte-Rosa. Er fing das wilde Treiben eines Schneesturms ebenso eindrücklich fest wie einen stillen Grat. Fanck stellt der überwältigenden Kraft der Natur die Mühen des mickrigen Bergsteiger-Paars Hannes Schneider und Ilse Rohde gegenüber. Sie bahnen sich ihren Weg durch den Schnee und über Gletscherspalten zum Gipfel des Liskamms. Bei Sonnenuntergang nehmen sie den Abstieg wieder auf. Nur mit dem Licht des Mondes versuchen sie, die Monte-Rosa-Hütte rechtzeitig zu erreichen, bevor das Wetter umschlägt.

Musikalische Untermalung durch Kevin Toma

Fans nennen den Film auch eine Alpensinfonie. Diese Qualität wird durch die neue Musik unterstrichen, die der Komponist und Filmkritiker Kevin Toma im Auftrag des DMFF für den Film komponiert hat und die er während der Vorführung live spielen wird. Tomas Soundtrack lässt die Landschaft selbst die Hauptrolle spielen. Ich versuche, die Berge, Schluchten und Gletscher sozusagen noch mehr in den Vordergrund zu stellen, ihnen eine unwirtliche, mystische Schönheit zu verleihen, die über ihre Rolle als Filmkulisse hinausgeht“, sagt Toma. Diese Landschaft überdauert alles und jeden; vielleicht ist das die Erkenntnis, die ich mit meinen ambientartigen Soundscapes an die Oberfläche bringen möchte.

Kevin Toma (Sittard, 1974) studierte Filmwissenschaften in Nijmegen. Er ist Filmdozent und Filmkritiker, u.a. für die Zeitung Volkskrant. Er komponiert außerdem zeitgenössische Musik für Stummfilme. In dieser Eigenschaft trat er bereits auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam, dem Filmfest Gent, dem Musikfestival Lowlands und auch bei früheren Ausgaben des niederländischen Bergfilmfestivals in Erscheinung.

Einführung von Matthias Fanck

Matthias Fanck (Berlin, 1951) beschäftigt sich seit langem mit dem kinematografischen Erbe seines Großvaters: Er hat zahlreiche Retrospektiven und Dokumentationen dazu initiiert und betreut, Bücher geschrieben, Ausstellungen konzipiert und mitgestaltet und DVD-Editionen seiner Filme produziert. Wir sind sehr stolz und glücklich, dass er kommt, um sein Wissen über diesen Film mit uns zu teilen.

Restaurierung eines 100 Jahre alten Films

Die Filmvorführung wurde von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden mitfinanziert, die den Film restaurieren ließ. Da das Original des Films verloren gegangen ist, wurde er mit Archivmaterial aus Wien, Berlin und Moskau neu zusammengesetzt. Anhand von Hinweisen in der Partitur der Original-Filmmusik von Paul Hindemith wurde die richtige Reihenfolge der Szenen und Zwischentitel ermittelt.

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